Was in letzter Zeit geschah Eine Zusammenfassung meiner letzten 1 ½ Jahre

In den letzten 1 1/2 Jahren ist bei mir einiges passiert. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Beziehungen kamen und gingen. Freundschaften entstanden und gingen kaputt. Es gab Höhen und Tiefen. Ich wollte mich um meine Gesundheit kümmern und erfuhr, dass alles etwas schlimmer ist als erwartet. Selbsthass und Selbstliebe waren im ständigen Kampf. Zum ersten Mal wurde ich mit dem Tod konfrontiert. Ich erweiterte meinen Horizont und erlernte neues psychologisches Wissen und lernte die Spiritualität kennen. Die Verbindung zu mir selbst wurde immer stärker. In diesem Beitrag möchte ich euch einiges aus der Zeit etwas genauer erzählen.

Wie alles begann

Als ich den letzten Beitrag Warum fühle ich, wie ich fühle geschrieben hatte, war ich noch in einer Beziehung. Diese Beziehung brauchte meine ganze Energie, weswegen es mir immer schlechter ging. Ich verlor mich selbst. Wer ich war, wusste ich nicht mehr. Mir ging es ständig schlecht. Sowohl physisch als auch psychisch. Also beschloss ich die Beziehung zu beenden. An sich war es die Richtige Entscheidung, aber diese Entscheidung hat mich auch noch mehr kaputt gemacht.

Am Abend der Trennung, wollte sich mein Exfreund nochmal das holen, was er wohl nie wieder bekommen wird. Zumindest waren das seine Worte nachdem er zum Glück doch aufgehört hatte, mit mir Sex haben zu wollen, während ich weinend sagte, dass ich das nicht möchte. Dieser Vorfall triggerte vor kurzem eine Panikattacke bei mir, wie ich sie noch nie erlebt hatte.

Am nächsten Morgen verschwand mein Exfreund dann endlich und anfangs war er mit der Trennung nicht so einverstanden und war verletzt. Eines Tages griff er dann wieder zu seinen Drogen und dann griff er mich an. Ich war plötzlich der schlechteste Mensch auf Erden und er sprach mir, meiner Familie und meinen besten Freunden gegenüber Morddrohungen aus. Er schrieb mir eine Nachricht nach der anderen und rief mich ständig an, sodass ich mein Handy nicht mehr wirklich benutzen konnte.

Das geschah mitten in der Nacht nach der ich verreisen wollte. Ich erzählte das ganze einem meiner besten Freunde und er fuhr dann mit einem anderen meiner besten Freunden zu mir. Sie gaben mir das Gefühl, dass ich keine Angst haben brauch. Ich rief auch zwischendurch bei der Polizei an, die eine Streife vor meiner Wohnung langfuhren ließen.

Ich packte dann meine Sachen und bin für die Nacht dann zu meinem besten Freund gegangen und trat dann am nächsten Morgen von dort meine Reise an nachdem ich mir eine neue Handynummer besorgt hatte. Durch die neue Nummer hatte ich erst mal Ruhe und konnte meine Reise etwas besser genießen.

Der Weg zur Spiritualität

Nachdem ich meinen Urlaub bei meiner Familie beendet hatte, fuhr ich weiter zu einem guten Freund. Er nahm mich mit offenen Armen auf und unterstützte mich und baute mich wieder auf. Er war an meiner Seite, als ich jemanden brauchte. Durch ihn bin ich dann auf das Spirituelle aufmerksam geworden. Er beschäftigt sich damit schon länger und hat mir einiges erzählt und beigebracht. Es öffneten sich neue Türen und Wege für mich. Ob man an die Spiritualität glaubt oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Anfangs glaubte ich an das Ganze nicht. Doch desto mehr ich dazu gelesen habe, desto mehr glaubte ich daran.

Zum Beispiel hat jeder Mensch mehr als nur ein Sternzeichen. Ich bin zum Beispiel Löwe. Mein Aszendent ist allerdings Waage und ich bin Mond im Löwe. Mein Charakter setzt sich also aus allen drei Sternzeichen zusammen und das ergibt mehr Sinn, als nur der Löwe alleine.

Ich habe mir dann auch jegliche andere „Sternzeichen“ angeguckt und auch diese passten gut zu mir und meinem Wesen. Das ganze Thema wurde für mich immer interessanter und ich wollte immer mehr und mehr über mich herausfinden. Ich wollte wissen, was es mit den „Starseeds“ auf sich hat und ob ich mich dort irgendwo einordnen kann. Dann habe ich mich mit meiner Numerologie beschäftigt. Auch diese passte wie die Faust aufs Auge. Alles was ich da über mich gelesen hatte stimmt. Das machte mir auf einer Seite Angst, aber auf der anderen Seite weckte es meine Neugier.

Ich lernte die Runen kennen und legte sie mir. Horoskope fand ich nicht mehr albern. Alles was ich sah, hörte oder spürte habe ich versucht mit der Spiritualität in Verbindung zu bringen. Es wurde langsam etwas krankhaft. Es wurde zu einer Art Sucht. Allerdings wurde ich dadurch auch viel empfindlicher. Ich nahm alles viel deutlicher wahr. Egal ob es Geräusche zum Beispiel aus der Natur waren oder Gerüche, die mir plötzlich in die Nase kamen oder auch alles was ich gefühlt habe. Ich fing an die Sonnenstrahlen viel intensiver Wahrzunehmen und der Wind der durch meine Haare flog. Es war alles so intensiv.

Allerdings war es auch anstrengend. Die ganze Zeit war ich sehr wachsam und konzentrierte mich auf alles um mich herum, aber hört nicht mehr so wirklich auf mein Inneres. Ich bemerkte also, dass ich zu tief in dem Thema drin bin und da wieder raus muss. Ich löste mich also wieder mehr von der Spiritualität und hörte mehr auf mein Inneres. Die Spiritualität hat mir ganze neue Wege gezeigt und ich habe die Zeit sehr genossen, aber ich mag es auch sehr in der „Realität“ zu leben. Träume sind schön und wichtig, aber man muss nicht immer alles hinterfragen. Die Spiritualität habe ich also nicht komplett aus meinem Leben gestrichen, aber es ist weniger geworden und damit bin ich sehr zufrieden.

Meine physische Gesundheit

Meine Knie sind seit 2012 kaputt. Ich hatte schon 3 Operationen hinter mir, aber ich hatte immer noch Probleme. Mein Rücken wurde auch immer schlimmer und meine Migräne wurde auch immer häufiger. Ich beschloss also, dass ich mich um meine Gesundheit kümmern möchte, weil ich gerne auch arbeiten gehen möchte, damit ich zum Beispiel wieder einen geregelten Alltag habe.

Ich beschloss dann also, dass sich ein Orthopäde nochmal meine Knie angucken soll. Zuerst wollte ich mich um das rechte Knie kümmern, weil es zu der Zeit mehr Probleme machte. Ich ließ also ein MRT machen und besprach das dann mit einem Orthopäden. Das Ergebnis war, dass ich eine kleine Operation bekommen werde und wir dann gucken, ob es was gebracht hat. Das geschah Anfang Juli 2021.

Ich war optimistisch und dachte mir, dass das bestimmt helfen wird. Allerdings kam dann alles anders als erwartet. Ich ging zur Physiotherapie, aber mein Knie verheilte nicht so wie es sollte. Zudem wurden meine Rückenschmerzen und meine Migräne immer schlimmer. Jeder einzelne Tag war eine Qual für mich. Ich verlor immer mehr den Spaß am Leben. Es gab keinen einzigen Tag ohne Schmerzen.

Ich wollte die Hoffnung aber nicht aufgeben. Meinem Knie gab ich dann erst mal noch ein bisschen Zeit und ich wollte mich um meine Migräne kümmern. Beim Neurologen ließ ich dann ein EEG machen wobei festgestellt wurde, dass meine Nerven im vorderen Kopfbereich sehr schnell verkrampfen. Also verschrieb mir der Neurologe eine Massagetherapie.

Bei der Massagetherapie fanden meine Physiotherapeuten dann heraus, dass mein kompletter Oberkörper stark verspannt ist und ich eine Fehlstellung entwickelt habe. Vermutlich von meiner davor letzten Operation am rechten Knie. Ich hatte seitdem eine Schonhaltung eingenommen und daraus entwickelte sich eine Fehlstellung und die Verspannungen. Das könnte auch der Grund für meine Rückenschmerzen und meine Migräne sein. Zudem konnte dadurch mein Knie vermutlich nicht richtig verheilen.

Ich habe also nun schon ein paar Massagetherapien hinter mir und spüre schon deutliche Verbesserungen. Ich gewinne immer mehr an Lebensqualität dazu. Mein Rücken hält länger durch, meine Migräne ist seltener und meinem Knie geht es immer besser. Das alles ist noch längst nicht perfekt, aber es geht endlich vorwärts.

Meine Begegnung mit dem Tod

Eines Tages bekam ich einen Anruf und erfuhr, dass meine Oma verstorben sei. Meine Gefühle waren ein pures Chaos. Zum einen war es gut, weil sie mittlerweile sehr gelitten hat, aber auf der anderen Seite tut es halt echt sehr weh. Das war mich der Erste Todesfall im engeren Kreis. Ich habe viel über alles nachgedacht und mich Nächtelang in den Schlaf geweint. 

Sie war in meiner Jugend eine der wichtigsten Menschen in meinem Leben und kaum einer wusste das. Wahrscheinlich auch sie nicht. Ich habe es ihr nie erzählt. Frag nicht wieso ich es nicht getan habe. Ich weiß es nicht, aber ich bereue es sehr. Ich würde mich so gerne bei ihr für alles bedanken, aber jetzt ist es zu spät. Diese Chance habe ich verpasst. 

In meiner Jugend fing bei mir alles so richtig an. Da ging es gefühlt nur noch bergab. Meine gesundheitlichen Probleme fingen an. Also meine Knie haben den Geist aufgegeben, ich bekam meine Migräne, mir war täglich schlecht, mein Kreislauf brach ständig zusammen, meine Laktose- und Fructoseunverträglichkeit wurden entdeckt, ich bekam die Sonnenallergie. Dann wurde auch meine Psyche immer instabiler. Zum einen durch die gesundheitlichen Probleme und zum anderen zum Beispiel wegen der ersten Vergewaltigung. 

Ich habe einfach keinen Sinn mehr in meinem Leben gesehen. In dieser Zeit habe ich nur noch funktioniert. Funktioniert für alles und jeden um mich herum. Ich hatte das Gefühl, dass ich ganz alleine bin. Niemand nahm mich und meine Probleme ernst. Alles wurde immer nur belächelt und das würde alles an der Pubertät liegen. Ich fing mit dem rauchen und trinken an und die Klinge war mein bester Freund. 

Meine Oma war in der Zeit die einzige Person, bei der nie das Gefühl hatte, dass ich mich verstellen müsste, damit sie mich mag. Sie weiß natürlich lange nicht alles aus meinem Leben, aber ich konnte ihr immer alles erzählen, wenn ich was loswerden musste. Sie hat mich nie für etwas verurteilt, was ich getan habe. Zwar konnte sie mir nicht immer helfen und sagen, was ich tun sollte, aber das brauchte sie auch nicht. Einfach die Tatsache, dass sie mir immer zugehört hat und für mich da war, hat mir sehr viel Kraft gegeben das alles zu überstehen. Sie war und ist und wird immer ein großes Vorbild für mich sein. 

Ihre Beerdigung war das Schönste und Schlimmste was ich in der letzten Zeit erlebt habe. 

Selbsthass und Selbstliebe

Immer wieder schwankte ich zwischen Selbsthass und Selbstliebe. Ich habe mich durch unterschiedliche Ereignisse immer wieder vernachlässigt, wodurch ich die Verbindung zu mir immer mehr verloren habe und wieder anfing mich selbst zu hassen. Ich konnte mich nie zufrieden stellen. Es war nie gut genug. Dann fiel ich langsam Richtung einer Depression und nach ein paar Tagen Antriebslosigkeit, habe ich dann wieder angefangen mehr auf mich zu hören. 

Ich habe dann mehr auf das gehört, was mir mein Inneres sagt, was ich brauche und das habe ich dann gemacht. Sei es jetzt etwas sportliches, meditieren, mit Freunden unterwegs sein, etwas Kreatives machen oder einfach nur Ruhe. Das was ich gerade brauchte, habe ich dann probiert umzusetzen. Auch wenn ich dafür öfters meinen inneren Schweinehund bezwingen musste. Das hat sich jedes Mal gelohnt, wodurch es jedes Mal etwas einfacher war. 

Ich bin halt sehr anfällig dafür in den Selbsthass zu fallen. Das weiß ich und dadurch kann ich mich meistens recht schnell alleine wieder da herausholen. Mal dauert es nur ein paar Stunden oder Tage, aber manchmal dauert das auch ein oder zwei Wochen. Solange ich mich nicht aufgebe und Ziele vor Augen habe, werde ich weiter kämpfen. Es ist immer sehr wichtig Ziele zu haben. Egal ob große oder kleine. Das gibt einem aber auch in dunklen Zeiten etwas Energie, um wieder in einen positiven Zustand zu kommen.

Mein jetziger Stand

Soweit bin ich momentan recht zufrieden mit meinem Leben. Meine Gesundheit verbessert sich und das gibt mir neue Kraft. Momentan habe ich zwar vor allem abends immer wieder kleine Anfälle, aber das könnte auch von den neuen Tabletten von meinem Neurologen kommen. Dafür habe ich tagsüber meistens recht viel Energie und bin ausgeglichener. Allerdings schlafe ich momentan auch sehr viel. 

Ich will momentan einfach mein Leben genießen. Entweder alleine mit unterschiedlichen Tätigkeiten, die mir gerade einfach gut tun, wie zum Beispiel die Sonne genießen, etwas zeichnen oder etwas schreiben. Oder aber auch gerne mit anderen wundervollen Menschen. Dabei ist es egal, ob es bloß einfach nur ein Sparziergang ist und man zusammen das Wetter genießt oder etwas anderes unternimmt. Egal ob zu zweit oder mit mehreren. Ich will meine Zeit bloß einfach nicht verschwenden. Ich möchte jede Sekunde bestmöglich genießen. Das steht bei mir momentan im Mittelpunkt. 

Man weiß nie, was das Leben für einen bereit hält. Es kann immer plötzlich etwas passieren, was mich wieder aus der Bahn wirft und ein paar Tage außer Gefecht setzt. Dann will ich nicht an die letzten Tage denken und mir sowas sagen müssen wie „Ach hätte ich mal..“ oder „Schade, dass ich an Tag XY nur im Bett lag und auf Nachrichten gewartet habe..“ oder was auch immer. Wenn gerade niemand Zeit oder Lust hat oder alle anders beschäftigt sind, mache ich mir halt selber einen schönen Tag. Ich möchte mich nicht von anderen oder von etwas anderem kontrollieren lassen. Ich muss lernen, dass ich mich auch selber beschäftigen kann und das läuft bisher recht gut. 

Tanja Verfasst von:

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