Guten Tag, ich musste den Webhosting Dienst wechseln und dadurch ist momentan alles weg, was…
Autor: Tanja
In den letzten 1 1/2 Jahren ist bei mir einiges passiert. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Beziehungen kamen und gingen. Freundschaften entstanden und gingen kaputt. Es gab Höhen und Tiefen. Ich wollte mich um meine Gesundheit kümmern und erfuhr, dass alles etwas schlimmer ist als erwartet. Selbsthass und Selbstliebe waren im ständigen Kampf. Zum ersten Mal wurde ich mit dem Tod konfrontiert. Ich erweiterte meinen Horizont und erlernte neues psychologisches Wissen und lernte die Spiritualität kennen. Die Verbindung zu mir selbst wurde immer stärker. In diesem Beitrag möchte ich euch einiges aus der Zeit etwas genauer erzählen.
Ich bin hässlich. Mein Versagen ist vorprogrammiert. Ich verdiene es zu leiden. Man kann mich nicht lieben. Alles, was man falsch machen kann, mache ich falsch. Jeder ist besser als ich. Ich bin an allem Schuld. Andere Menschen verdienen jemand besseren als mich. Ich darf nicht glücklich sein. Komplimente, die an mich gerichtet sind, sind gelogen. Ich habe kaum Freunde. Beziehungen mache ich immer schnell kaputt. Mein Leben hat keinen ersichtlichen Sinn. Ich kann nicht damit umgehen, jemanden oder etwas zu verlieren. Die Schmerzen, die ich mir zufüge, sind berechtigt und ich verdiene sie.
In letzter Zeit habe ich gemerkt, dass es mir immer schlechter geht. Ich habe mich immer weiter zurückgezogen und meine Gefühle und Emotionen unterdrückt. Das hinterlässt auf Dauer natürlich Spuren. Diese spüre ich mittlerweile sehr deutlich. Mir ist wieder bewusst geworden, dass ich Zeit für mich selber brauche, um mich mit mir auseinanderzusetzen. Diese werde ich mir jetzt nehmen.
Da ich gerade mal wieder Antriebslos bin und auf nichts Lust habe, dachte ich mir, dass ich mal wieder einen Beitrag schreiben könnte. Also Musik an, Kopf aus und los geht’s. Als Thema fiel mir sofort Borderline in der Öffentlichkeit ein. Wie reagieren andere Menschen auf diese Information? Schrecken sie zurück? Akzeptieren sie es? Wissen sie, was Borderline ist? Habe ich Angst davor, jemandem zu sagen, dass ich Borderlinerin bin?
Davon mal abgesehen, dass ein Anfall nie etwas Schönes ist, gibt es Sachen bei einem Anfall, die besonders nervig sind. Wie ein Anfall ablaufen kann, könnt ihr in meinem Beitrag Ein Anfall lesen. Da habe ich alles schon einmal erwähnt. Hier möchte ich nur nochmal genau auf die Negativen Punkte zurückgreifen.
Manche glauben, dass alles, was passiert, so vorherbestimmt ist. Ganz nach dem Motto „Was passieren soll, wird passieren.“. Das würde ich nicht einfach unterschreiben. Wenn man nichts tut, passiert auch nichts. Man steht dann ewig auf derselben Stelle und kommt nicht vorwärts. Das sollte wohl nicht der Sinn des Lebens sein. Man sollte sein Leben selber in die Hand nehmen.
In den letzten Tage erwische ich mich immer wieder dabei, dass ich gedanklich in meiner Vergangenheit versinke. Ich gehe immer wieder unschöne Ereignisse durch, die ich erlebt habe. Und ich denke darüber nach, was ich gerne alles anders gemacht hätte in meinem Leben und welche Entscheidungen ich lieber anders getroffen hätte. Mal versinke ich nur für einen kurzen Moment in meiner Vergangenheit. Manchmal allerdings auch Minuten oder sogar Stunden.
Ich weiß nicht genau, wo und wie ich anfangen soll. Eigentlich fahre ich gerne Achterbahn, weil ich diesen Adrenalinkick liebe, aber eine Achterbahnfahrt der Gedanken und Gefühle ist hingegen nicht besonders witzig. Es zerrt an den Nerven. Erst ist alles gut. Dann falle ich in ein Tief, aus dem ich nicht so schnell wieder herausgekommen bin. Nach ein paar Wochen habe ich es dann doch endlich geschafft, nachdem ich vorher noch viel tiefer gefallen bin und zur Klinge gegriffen habe. Ein Bekannter kam vorbei und wir haben uns unterhalten. Er hat nicht viel gesagt, aber er hat zugehört und das tat mir sehr gut. Das war wohl genau das, was ich gebraucht hatte. Wir kamen dann auch auf das Thema „Selbstbewusstsein“. Ich bin nach außen hin viel taffer als ich es innerlich bin. Er sagte mir, dass ich ruhig selbstbewusster sein kann.